Stell dir vor: Du sitzt mit deiner besseren Hälfte beim Italiener, der Prosecco perlt, die Stimmung ist perfekt – und plötzlich kommt das Thema Ehevertrag auf den Tisch. Romantik-Killer? Vertrauensbruch? Oder doch einfach nur clevere Vorsorge? Die Frage „Wann lohnt sich ein Ehevertrag?“ beschäftigt immer mehr Paare in Deutschland. Und weißt du was? Das ist auch gut so! Denn während die einen denken, ein Ehevertrag sei nur was für Superreiche oder Misstrauische, checken die anderen längst: Es geht nicht ums Misstrauen, sondern um klare Verhältnisse.
Lass uns mal ehrlich sein – über Geld zu reden ist in Beziehungen etwa so beliebt wie der Zahnarztbesuch. Aber genau deshalb macht’s Sinn, das Thema Ehevertrag mal richtig zu durchleuchten. Spoiler: Es ist weniger kompliziert als du denkst, und manchmal kann so ein Vertrag dir eine Menge Kopfschmerzen ersparen.
Warum überhaupt über einen Ehevertrag nachdenken?
Zahlen lügen nicht, und die haben es in sich: Eine Studie von Tomorrow und YouGov aus dem Jahr 2020 hat aufgedeckt, dass sich 52 Prozent aller Paare schon mal wegen Geld gestritten haben. Jeder achte hat sogar Geldreserven, von denen der Partner nichts weiß. Und hier wird’s richtig wild: 33 Prozent haben sich schon einmal am gemeinsamen Konto bedient und das Geld für private Zwecke ausgegeben. Überraschung? Eher nicht.
Gleichzeitig zeigt eine aktuelle ElitePartner-Studie von 2023, dass mittlerweile 69 Prozent der Paare sehr offen über Finanzen sprechen – deutlich mehr als noch vor wenigen Jahren (da waren’s nur 42 Prozent). Das ist grundsätzlich super, aber: 41 Prozent wünschen sich trotzdem noch mehr Transparenz beim Thema Geld. Die Krux? Viele reden zwar, aber treffen keine klaren Vereinbarungen. Und genau da kommt der Ehevertrag ins Spiel.
Wann ist ein Ehevertrag rechtlich wirklich sinnvoll?
Kommen wir zur Gretchenfrage: Für wen lohnt sich so ein Vertrag eigentlich? Die Antwort ist weniger schwarz-weiß, als man denken könnte. Grundsätzlich gilt: Ein Ehevertrag macht Sinn, wenn die gesetzlichen Regelungen nicht zu eurer Lebenssituation passen. Ohne Vertrag landet ihr automatisch in der sogenannten Zugewinngemeinschaft – das ist der gesetzliche Standard in Deutschland.
Typische Fälle, in denen ein Ehevertrag clever ist:
1. Große Vermögensunterschiede
Wenn einer von euch deutlich mehr auf dem Konto hat oder eine fette Erbschaft erwartet, kann ein Ehevertrag dafür sorgen, dass im Falle einer Scheidung keine ungerechten Ausgleichszahlungen fällig werden. Fun Fact: Laut der Tomorrow-Studie geben 66 Prozent der Männer an, das höhere Einkommen in der Beziehung zu haben, während 60 Prozent der Frauen sagen, dass ihr Partner mehr verdient.
2. Unternehmer und Selbstständige
Du hast ein eigenes Business aufgebaut? Dann ist ein Ehevertrag für Unternehmer sinnvoll! Ohne Vertrag müsstest du bei einer Trennung eventuell dein Unternehmen verkaufen oder stark belasten, um den Zugewinnausgleich zu bezahlen. Eine klare Regelung schützt deine Firma – und damit oft auch Arbeitsplätze.
3. Immobilienbesitz vor der Ehe
Hast du bereits eine Wohnung oder ein Haus? Oder wird eine Immobilie vererbt? Der Schutz von Immobilien im Ehevertrag kann verhindern, dass Wertsteigerungen später zur Hälfte geteilt werden müssen. Das gilt übrigens auch für Erbe: Zwar wird das Erbe selbst nicht als Zugewinn gewertet, aber wenn die Immobilie an Wert gewinnt, muss diese Wertsteigerung ausgeglichen werden – es sei denn, ihr regelt das anders.
4. Internationale Ehen
Verschiedene Nationalitäten oder Leben im Ausland? Dann wird’s kompliziert, denn unterschiedliche Länder haben unterschiedliche Regeln. Ein Ehevertrag kann hier Klarheit schaffen, welches Recht im Ernstfall gilt.
5. Patchwork-Familien
Wenn beide Partner bereits Kinder aus früheren Beziehungen mitbringen, lassen sich erbrechtliche Fragen durch einen Ehevertrag viel besser klären.
Was passiert ohne Ehevertrag im Falle einer Scheidung?
Ohne Vertrag greift automatisch die Zugewinngemeinschaft. Das bedeutet: Alles, was ihr während der Ehe an Vermögen aufgebaut habt, wird bei einer Scheidung ausgeglichen. Klingt fair? Ist es oft auch – aber eben nicht immer.
Hier ein kleines Rechenbeispiel: Du startest die Ehe mit 50.000 Euro auf dem Konto, dein Partner mit 10.000 Euro. Nach zehn Jahren Ehe hast du 150.000 Euro (Zugewinn: 100.000 Euro), dein Partner hat 30.000 Euro (Zugewinn: 20.000 Euro). Beim Zugewinnausgleich wird die Differenz geteilt: Du müsstest also 40.000 Euro an deinen Ex-Partner zahlen.
Das gesetzliche System ist nach dem klassischen Modell „Mann arbeitet, Frau kümmert sich um die Kinder“ ausgerichtet. Und tatsächlich zeigt die ElitePartner-Studie: 35 Prozent der Männer finanzieren ihre Partnerin noch heute zum größten Teil mit, während nur 13 Prozent der Frauen die Versorgerrolle übernehmen. Hier liegt auch der Knackpunkt: 32 Prozent der Frauen geben an, ohne ihre Beziehung mit ihrem Einkommen kaum auszukommen – bei Männern sind es nur 20 Prozent.
Gütertrennung vs. modifizierte Zugewinngemeinschaft
Jetzt wird’s technisch, aber bleib dran – das ist wichtig! Viele denken beim Ehevertrag sofort an Gütertrennung. Dabei ist die gar nicht immer die beste Wahl.
| Aspekt | Gütertrennung | Modifizierte Zugewinngemeinschaft |
|---|---|---|
| Zugewinnausgleich bei Scheidung | Nein, findet nicht statt | Kann individuell angepasst werden |
| Erbquote bei Tod | Nur 25% des Nachlasses | Bessere steuerliche Vorteile |
| Erbschaftssteuer | Höhere Belastung möglich | Günstigere Freibeträge |
| Flexibilität | Wenig | Hoch – kann maßgeschneidert werden |
Die modifizierte Zugewinngemeinschaft ist oft der cleverere Weg: Ihr bleibt grundsätzlich in der Zugewinngemeinschaft, passt aber einzelne Punkte an eure Bedürfnisse an. Zum Beispiel könnt ihr festlegen, dass bestimmte Vermögenswerte (wie das Erbe der Eltern oder die eigene Firma) vom Zugewinnausgleich ausgeschlossen werden.
Wichtig: Bei reiner Gütertrennung erbt der überlebende Partner nur ein Viertel – das kann im Todesfall richtig problematisch werden, vor allem steuerlich. Lass dich hier unbedingt vom Notar beraten!
Was kostet ein Ehevertrag beim Notar?
Kommen wir zum Geld – denn das ist oft der Punkt, an dem viele zögern. Die gute Nachricht: Ein Ehevertrag ist günstiger, als du denkst! Die Notarkosten richten sich nach dem Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) und sind gestaffelt nach eurem Vermögen.
Kostenbeispiele (Stand: 2024)
| Vermögen des Paares | Ungefähre Notarkosten |
|---|---|
| Kein Vermögen | Ca. 170-175 Euro (Mindestgebühr 120 Euro + Schreibauslagen + MwSt.) |
| 100.000 Euro | Ca. 300-400 Euro |
| 400.000 Euro | Ca. 800-1.000 Euro |
Die Berechnung basiert auf dem Geschäftswert, also eurem aktuellen Vermögen. Und hier der Clou: Je früher ihr den Vertrag abschließt, desto günstiger wird’s – weil ihr zu Beginn der Ehe meist noch weniger Vermögen habt als nach 10 oder 20 Jahren gemeinsamen Lebens.
In den Kosten enthalten sind übrigens:
- Die Beratung im Vorfeld
- Der Vertragsentwurf
- Die notarielle Beurkundung
Willst du zusätzlich einen Anwalt? Dann fallen natürlich weitere Kosten an – die sind aber optional. Der Notar ist gesetzlich vorgeschrieben, der Anwalt nicht.
Kann man einen Ehevertrag auch nach der Hochzeit abschließen?
Absolut! Und das ist sogar ziemlich clever. Viele Paare entscheiden sich erst später für einen Vertrag, wenn sich die Lebensumstände ändern – etwa wenn Kinder kommen, einer ein Unternehmen gründet oder eine größere Erbschaft ansteht.
Der Fachbegriff lautet dann Ehefolgenvereinbarung oder nachträglicher Ehevertrag. Die Kosten und rechtlichen Anforderungen bleiben dieselben: Notar ist Pflicht, der Vertrag muss beurkundet werden, fertig. Du kannst den Vertrag sogar noch kurz vor der Scheidung abschließen – auch wenn das natürlich die unromantischste Variante ist.
Rechnet sich ein Ehevertrag bei Immobilienbesitz?
Kurz gesagt: Ja, meistens schon! Immobilien sind oft der größte Vermögensposten in einer Ehe. Ohne Ehevertrag gilt: Gehört die Immobilie einem Partner allein, muss bei einer Scheidung trotzdem die Wertsteigerung ausgeglichen werden.
Beispiel: Du kaufst vor der Ehe eine Wohnung für 300.000 Euro. Nach zehn Jahren Ehe ist sie 450.000 Euro wert. Die Wertsteigerung von 150.000 Euro müsste theoretisch zur Hälfte ausgeglichen werden – das sind 75.000 Euro, die du zahlen müsstest.
Mit einem Ehevertrag kannst du festlegen, dass:
- Die Immobilie komplett vom Zugewinnausgleich ausgenommen wird
- Wertsteigerungen nicht ausgeglichen werden müssen
- Schutz von Immobilien im Ehevertrag greift, die du geerbt hast
Das gilt übrigens auch, wenn du künftig eine Immobilie erben wirst. Gerade wenn Erbe der Eltern schützen auf deiner Agenda steht, macht eine vertragliche Regelung richtig Sinn.
Welche Regelungen zum Unterhalt sind möglich?
Hier wird’s heikel, denn Unterhalt ist eines der emotionalsten Themen bei einer Trennung. Im Ehevertrag kannst du den nachehelichen Unterhalt begrenzen oder sogar komplett ausschließen. Aber Vorsicht: Das Gericht kann solche Klauseln für unwirksam erklären, wenn sie einen Partner unangemessen benachteiligen.
Was geht:
- Befristung des Unterhalts (z.B. auf drei Jahre)
- Begrenzung der Höhe
- Verzicht auf Unterhalt bei bestimmten Voraussetzungen
Was nicht geht:
- Kompletter Unterhaltsverzicht, wenn einer Partner die Kinderbetreuung übernimmt und dadurch beruflich zurücksteckt
- Regelungen, die Sittenwidrigkeit aufweisen (dazu gleich mehr)
Die Tomorrow-Studie zeigt übrigens: Noch immer sehen sich 42 Prozent der Männer in der Hauptverantwortung für Finanzen, während es bei Frauen nur 30 Prozent sind. Diese Ungleichheit spiegelt sich oft auch beim Unterhalt wider.
Kann ein Ehevertrag wegen Sittenwidrigkeit ungültig sein?
Ja, und zwar öfter als man denkt! Das Bundesverfassungsgericht hat klare Grenzen gesetzt: Ein Ehevertrag darf den wirtschaftlich schwächeren Partner nicht massiv benachteiligen. Typische Fälle von Sittenwidrigkeit:
- Kompletter Verzicht auf Zugewinn, Versorgungsausgleich UND Unterhalt – wenn gleichzeitig ein Partner die Kinderbetreuung übernimmt
- Einseitige Belastung – wenn nur einer alle Nachteile trägt
- Vertragsschluss unter Druck – zum Beispiel kurz vor der Hochzeit mit Ultimatum
Die Rechtsprechung schützt hier besonders die wirtschaftlich schwächere Seite. Wenn du unsicher bist: Ehevertrag Sittenwidrigkeit prüfen lassen durch einen Fachanwalt für Familienrecht – das kann dir später viel Ärger ersparen.
Wie wirkt sich ein Ehevertrag auf das Erbe aus?
Gute Frage! Der Güterstand hat direkten Einfluss auf die gesetzliche Erbquote. Ohne Ehevertrag (also in der Zugewinngemeinschaft) erbt der überlebende Partner neben den Kindern 50 Prozent (ein Viertel + ein Viertel pauschaler Zugewinnausgleich).
Bei Gütertrennung sieht’s anders aus:
- Mit 1 Kind: Partner erbt 50%
- Mit 2 Kindern: Partner erbt nur noch 33,3%
- Mit 3 oder mehr Kindern: Partner erbt nur noch 25%
Das kann richtig problematisch werden, vor allem wenn Immobilien im Spiel sind. Plötzlich müsste der Partner Erbschaftsteuer zahlen und eventuell sogar das gemeinsame Haus verkaufen, um die Kinder auszuzahlen. Deshalb ist die modifizierte Zugewinngemeinschaft oft die bessere Wahl – sie bietet die Flexibilität eines Ehevertrags, ohne die erbrechtlichen Nachteile der Gütertrennung.
Braucht man für einen Ehevertrag zwingend einen Anwalt und Notar?
Notar: Ja, absolut! Ohne notarielle Beurkundung ist dein Ehevertrag rechtlich gesehen Altpapier. Das ist gesetzlich in § 1408 BGB geregelt. Der Notar berät euch neutral, prüft die Wirksamkeit und beurkundet den Vertrag. Beide Partner müssen persönlich anwesend sein.
Anwalt: Nein, aber empfehlenswert! Rechtlich ist ein Anwalt nicht zwingend erforderlich. Aber mal ehrlich: Bei einem so wichtigen Thema kann eine unabhängige rechtliche Beratung Gold wert sein – vor allem wenn die Vermögensverhältnisse komplex sind oder ein Partner ein Unternehmen hat. Ein guter Fachanwalt für Familienrecht kann dir auch sagen, ob der Vertragsentwurf des Notars wirklich fair ist.
Eine Finanztip-Umfrage vom Juli 2024 zeigt: 50 Prozent der unverheirateten Teilnehmer wollen einen Ehevertrag, aber nur 14 Prozent der verheirateten Paare haben tatsächlich einen. Viele wollen also, aber nur wenige kümmern sich dann wirklich drum. Keine Ahnung warum – vielleicht liegt’s an der Scheu, beim Notar über die „Was-wäre-wenn“-Szenarien zu sprechen.
Wann rechnet sich ein Ehevertrag finanziell?
Hier die ehrliche Antwort: Ein Ehevertrag rechnet sich immer dann, wenn die gesetzlichen Regelungen zu Ergebnissen führen würden, die ihr als ungerecht empfindet – oder wenn sie eure wirtschaftliche Existenz gefährden könnten.
Rechenbeispiel für Unternehmer:
Du hast ein Unternehmen im Wert von 500.000 Euro aufgebaut. Bei einer Scheidung würde dein Partner Anspruch auf die Hälfte des Zugewinns haben – also theoretisch 250.000 Euro. Ohne diese Summe flüssig zu haben, müsstest du eventuell Firmenanteile verkaufen oder Kredite aufnehmen. Ein Ehevertrag für schlappe 800-1.000 Euro hätte dir das erspart.
Tipp: Je früher ihr den Vertrag abschließt, desto günstiger – weil die Notarkosten sich nach eurem aktuellen Vermögen richten. Ihr habt gerade geheiratet und außer Studentenschulden noch nicht viel? Perfekt! Dann kostet euch der Vertrag nur die Mindestgebühr von rund 170 Euro.
Ehevertrag bei großem Altersunterschied – sinnvoll?
Definitiv ein Thema, über das man reden sollte! Bei großem Altersunterschied sind oft die Vermögensverhältnisse unterschiedlich – einfach weil der ältere Partner länger Zeit hatte, etwas aufzubauen. Hier kann ein Ehevertrag helfen, Missverständnissen vorzubeugen und klarzustellen: Es geht um Liebe, nicht ums Geld.
Wichtige Punkte:
- Versorgungsausgleich – der jüngere Partner hat oft weniger Rentenansprüche aufgebaut
- Erbrecht – wenn der ältere Partner bereits Kinder aus früherer Ehe hat
- Unterhalt – was passiert, wenn der ältere Partner früher stirbt?
Auch hier gilt: Eine maßgeschneiderte Lösung ist besser als die gesetzliche Standardregelung.
Versorgungsausgleich im Ehevertrag ausschließen?
Der Versorgungsausgleich betrifft eure Rentenansprüche. Ohne Ehevertrag werden die während der Ehe aufgebauten Rentenanwartschaften fifty-fifty geteilt – das soll den Partner absichern, der vielleicht wegen Kinderbetreuung beruflich zurückgesteckt hat.
Du kannst im Ehevertrag den Versorgungsausgleich ausschließen, aber auch hier gilt: Vorsicht vor Sittenwidrigkeit! Wenn ein Partner jahrelang zu Hause bleibt und sich um die Kinder kümmert, während der andere Karriere macht, wird ein kompletter Ausschluss wahrscheinlich vom Gericht kassiert.
Cleverer ist es oft, den Versorgungsausgleich nur für bestimmte Versorgungsansprüche (wie etwa eine Betriebsrente) auszuschließen, die gesetzliche Rente aber zu teilen.
Schulden vor der Ehe – muss ein Ehevertrag sein?
Nein! Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Auch ohne Ehevertrag haftest du nicht für die Schulden deines Partners. Das ist gesetzlich klar geregelt. Du musst nur dann zahlen, wenn du selbst mit unterschrieben hast (zum Beispiel als Bürge).
Ehevertrag Schulden vor der Ehe sind also kein Grund für einen Vertrag. Aber: Wenn ihr gemeinsam Schulden macht (etwa für ein Haus), haftet ihr natürlich beide – mit oder ohne Ehevertrag.
Wie findet man die richtige Balance?
Hier kommt die unbequeme Wahrheit: Über 52 Prozent der Paare streiten über Geld. Die Swiss Life Select Studie von 2025 zeigt aber auch was Positives: 98 Prozent sagen, Finanzen seien in ihrer Beziehung kein Tabuthema mehr. Und immerhin 54 Prozent haben sich noch nie über Geld gestritten.
Der Schlüssel liegt darin, früh und ehrlich zu kommunizieren. Die ElitePartner-Studie zeigt: 83 Prozent der Paare wissen über die Einkommens- und Vermögensverhältnisse des Partners Bescheid – aber 41 Prozent wünschen sich noch mehr Offenheit.
Ein Ehevertrag kann hier sogar helfen, weil ihr gezwungen seid, alle Karten auf den Tisch zu legen. Und mal ehrlich: Wenn ihr nicht mal über Geld reden könnt, wie wollt ihr dann gemeinsam ein Leben aufbauen?
Ehevertrag Muster kostenlos PDF – eine gute Idee?
Im Internet findest du massenhaft kostenlose Muster für Eheverträge. Klingt verlockend, oder? Aber hier kommt der Reality-Check: Ein Ehevertrag ohne notarielle Beurkundung ist rechtlich komplett wertlos.
Du kannst ein Muster gern als Orientierung nutzen, um dir Gedanken über die Inhalte zu machen. Aber spätestens beim Notar wird der Vertrag individuell auf eure Situation angepasst. Jeder Ehevertrag ist anders – denn jede Ehe ist anders.
Besser so: Nutzt ein kostenloses Muster, um euch gemeinsam zu überlegen, was ihr regeln wollt. Geht dann mit euren Vorstellungen zum Notar. Der erstellt dann einen rechtssicheren Vertrag, der auf eure Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Fazit: Wann lohnt sich ein Ehevertrag wirklich?
Lass uns ehrlich sein: Ein Ehevertrag ist kein romantisches Thema. Aber er ist auch kein Misstrauensvotum. Es ist einfach eine kluge Absicherung für den Fall der Fälle – so wie eine Versicherung, die man abschließt und hofft, sie nie zu brauchen.
Ein Ehevertrag lohnt sich besonders, wenn:
- Große Vermögensunterschiede bestehen
- Einer von euch selbstständig ist oder ein Unternehmen hat
- Immobilienbesitz oder größere Erbschaften im Spiel sind
- Ihr in einer internationalen Ehe lebt
- Einer von euch beruflich zurücksteckt für Kinder
- Ihr in einer Patchwork-Familie lebt
Die Kosten sind überschaubar: Ab 170 Euro ohne Vermögen, bei größeren Vermögen entsprechend mehr – aber immer deutlich günstiger als ein jahrelanger Scheidungskrieg.
Und das Beste: Ihr könnt den Vertrag jederzeit ändern, wenn sich eure Lebensumstände ändern. Bekommt ihr Kinder? Update. Gründet einer ein Unternehmen? Update. Erbt ihr eine Immobilie? Ihr wisst schon.
Pro-Tipp: Redet miteinander! Die Studien zeigen es immer wieder: Paare, die offen über Geld sprechen, streiten weniger und sind zufriedener. Ein Ehevertrag kann der Startpunkt für genau diese wichtigen Gespräche sein. Und wenn ihr beim Notar sitzt und merkt, dass ihr euch in allen wichtigen Punkten einig seid? Dann ist das doch eigentlich der beste Beweis dafür, dass ihr ein starkes Team seid.
Dein nächster Schritt: Setz dich mit deinem Partner zusammen und geht gemeinsam die Checkliste durch. Überlegt euch, was für euch wirklich wichtig ist. Und dann? Ab zum Notar eures Vertrauens. Der kostet vielleicht ein paar Euro, aber die Sicherheit, die ihr dafür bekommt, ist unbezahlbar.
Denn am Ende des Tages geht’s nicht darum, sich gegen eine Scheidung abzusichern – sondern darum, eure gemeinsame Zukunft auf ein solides Fundament zu stellen. Und das ist doch eigentlich ziemlich romantisch, oder?
Hast du Fragen zum Thema Ehevertrag? Die meisten Notare bieten ein kostenloses Erstgespräch an. Nutze das! Es geht um eure Zukunft – und die ist es wert, dass ihr euch informiert und die richtigen Entscheidungen trefft. Gemeinsam.
